Viertausender der Alpen

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  Nadelhorn (4327 m)  
  Walliser Alpen  
Photo © 4000er.de
Erstersteigung 16.9.1858
Franz Andenmatten, Baptiste Epiney, Aloys Supersaxo, J. Zimmermann
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GPS-Koordinate 7.86402° ö.L. /46.109° n.B. (WGS84) mehr Infos
GPS-Track(s) Nadelhorn - Normalweg  
Mischabelhütte
Normalweg(e) Nordostgrat  
Schwierigkeit WS, II
Ausgangspunkt Mischabelhütte (3329 m)
Talort Saas Fee (1803 m)
Verbindungsgrat Lenzspitze / Nadelhorn
Schwierigkeit ZS, III+
Ausgangspunkt Mischabelhütte (3329 m)
Talort Saas Fee (1803 m)
Führer Hochtouren im Wallis  
Hermann Biner

Walliser Alpen  
Michael Waeber

Guide du Valais  
Hermann Biner

Valais Alps East  
Lindsay Griffin
 
Karte(n) SLK 5006
Zusammensetzung Matterhorn-Mischabel
Landeskarte der Schweiz, 1:50000

SLK 1328
Randa
Landeskarte der Schweiz, 1:25000
Beiträge Nadelhorn - Normalweg via NE-Grat (21.08.10)
Besteigungsbericht

Durch diverse Hochtouren in den vergangenen Wochen gut akklimatisiert, war man nun bereit und willens, auch mal dünne Luft zu schnuppern. Die Anreise nach Saas Fee erfolgte zeitig genug, um noch vor der Mittagspause der Hannigalpbahn eben diese zur Überwindung der ersten Höhenmeter zu erwischen. Nach dem Genuss des vorerst letzten "Chübels" Hopfentee vom Fass nahmen wir gegen 12 Uhr den hier schon oft beschriebenen Aufstieg zu den Mischabelhütten von der Bergstation Hannig (2336m) aus in Angriff.
Man steigt zunächst zum Torrenbach ab, überquert diesen bei Pt. 2283, durchwandert die Grasplanggen von Spissen und umrundet das Untere Distelhorn (2638m) südlich, bevor der Wanderweg nach Pt. 2711 auf Höhe des Oberen Distelhorns (2806m) in den klettersteigartig versicherten Hüttenzustieg mündet. Unzählige Eisenbügel und 600m Drahtseil erleichtern das Vorankommen auf dem Schwarzhorngrat, der geradewegs aber doch recht steil zur Mischabelhütte (3340m) führt, die wir nach gut 3 Stunden bei inzwischen miesem Wetter erreicht hatten.


Unzweifelhaft: hier geht's zur Hütte.

Gespannt waren wir auf den fast schon berüchtigten Hüttenwart Peter Lomatter. Zugegeben, die Sprüche sind mitunter etwas derb und sein Humor kann durchaus als schräg bezeichnet werden, aber wer sich an die Regeln hält, wird auch respektiert. Uns jedenfalls hat's getaugt und wir hatten es lustig mit ihm. ;-)
Zum Abendessen versammelten sich 50-60 Personen nach Möglichkeit plangemäß zu zehnt pro Tisch; die Hütte war also gut besucht, aber noch nicht voll belegt (im Gegensatz zum Tag darauf). Während die meisten noch eine Weile sitzen bleiben, verziehen wir uns kurz nach der Mahlzeit, um bereits eingeschlafen zu sein, wenn die Holzfällertrupps anrücken. Der Plan geht auf, ich erwachte erst um 1:00 Uhr wieder ob der befürchteten Geräuschkulisse. Die Hütte besteht übrigens aus mehreren 12er-Schlafzimmern, wo nebeneinander im Viertelkreis (keine Stockbetten!) genächtigt wird. Frühstück gabs am nächsten Morgen ab 3:45 Uhr, sodass wir uns kurz nach 4 in Bewegung setzen konnten.

Der weiß markierte und mit Stangen versehene Weg führt direkt hinter der Hütte den Grat empor. Allerdings nur ein kurzes Stück, denn im Gegensatz zur üblichen auch hier mehrfach beschriebenen Route Hütte-Gastank-Schwarzhorn (3620m), schwenkt die gut ausgetretene Spur alsbald nach halbrechts auf den Rand des Hohbalmgletschers. Dies bringt zwar einen kleinen Zeitvorteil, allerdings im Gewahrsein, dass der Gletscher seine Tücken, sprich Spalten hat. Dementsprechend wird beim Auftauchen der ersten Löcher im Stirnlampenschein angeseilt und in weitem Rechtsbogen zum Fuß des Windjochs gequert. Hier gehts in wenigen Kehren 220 Hm ziemlich steil bergauf bis der markante Windkolk (Schneetrichter) und kurz darauf das für einmal windstille Windjoch (3850m) erreicht ist.


Sonnenaufgang über Lagginhorn und Weissmies.

Nach knapp zwei Stunden beginnt nun der wahre Genussteil der Tour! Auf dem gut gespurten Firngrat herrschen beste Bedingungen und die aufgehende Sonne - sanft die Bergspitzen wachküssend - wärmt den Körper und das Gemüt gleichermaßen. Einige Zeit später mischen sich vereinzelt Felszacken in den Aufstieg, welche allesamt in leichter Kletterei direkt überwunden werden. Der letzte kleine "Turm" vor dem Gipfelaufbau stellt im Prinzip die Schlüsselstelle dar. Es gilt, einen unschwierigen aber doch sehr ausgesetzten Kamin zu durchklettern, wo die Steigeisen in schmalen Tritten präzise platziert sein wollen. Auch eine bereits im Abstieg begriffene Seilschaft bestätigt uns dies als die schwierigste Stelle der Tour. Das freut uns, denn machbar war sie allemal. Also frohgemut weiter, den Gipfelaufbau erst rechts umgehend in der teils vereisten Flanke angepackt (direkt über den Fels wäre auch hier besser gewesen) und im weiteren Verlauf - das Seil stets um zwei, drei Zacken geschlungen - auf die Felsen schwenkend; so war es uns kurz nach 8:00 Uhr vergönnt, auf dem Gipfel des Nadelhorn (4327m) zu stehen!


Markiert die quasi schwierigste unschwierige Stelle des Grates.

Leider stößt just in diesen Augenblicken eine 5köpfige britische "Ohneseilschaft" wenig geduldig zu uns vor, wodurch ein nicht ungefährliches Gedränge auf dem kleinen Gipfel entsteht und das Bergglück dann doch erheblich schmälert sowie gescheite Gipfelfotos verhindert. Schade eigentlich, wenn das "Abhaken" von Gipfeln im Vordergrund steht, anstatt einfach mal einige Minuten die wunderbare Natur in ihrer erhabenen Pracht zu genießen. (Wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass sich alle anderen Seilschaften, inkl. jene mit Bergführer und Tourenleiter, wirklich vorbildlich verhalten haben und beim Überholen oder Kreuzen auch selbst mal kurz zur Seite getreten sind. Dies eröffnete einige Male die Möglichkeit für kurze Unterhaltungen, was ich als sehr angenehm empfand.)


NE-Grat bis zum Gipfel des Nadelhorns.

Im Zuge der Deeskalation räumten wir den Gipfel also wieder und rasteten erst unterhalb der Felsen - mit phantastischer Aussicht: schneebekappte Berge, strahlende Gletscher, grimmige Abbrüche, saftig-grüne Wälder und Täler - einfach nur schön.
Im Anschluss an die Pause erfolgte gemütlich der Abstieg zurück ins Windjoch (3850m), von wo der zweite, wenn auch weitaus unbedeutendere, Gipfel des Tages erklommen werden kann. Man folgt einer guten Spur mäßig steil und erreicht in kurzer Zeit das geräumige Gipfelplateau des Ulrichshorns (3925m). Hier oben steht an windgeschützter Stelle sogar ein Bänklein!
Einen Energieriegel und viele Fotos später nahmen wir schließlich den Rückweg zur Hütte unter die Füße. Erwatungsgemäß war der Schnee des Hohbalmgletschers bereits sehr weich und vor allem in der steilen Flanke unterhalb des Windjochs mühsam zu gehen. Im weiteren Verlauf erforderten etliche mitunter ziemlich große, teils versteckte Spalten nochmals unsere Aufmerksamkeit. Einige der Löcher wiesen deutlich mehr als nur Oberschenkelumfang auf; ein paar Leute hatten hier wohl richtig "Spaß".
Gegen Mittag zurück an der Hütte, verstauen wir das ganze Gerödel und verabschieden uns nach kurzem Plausch und einem Bierchen von Hüttenwart Peter, der übrigens mit Saisonende im September seinen Posten nach drei Generationen im Familienbesitz abgibt. Man kann schon sagen, dass hier eine Ära zu Ende geht, zumal der Nachfolger nächstes Jahr eine um sanitäre Anlagen erweiterte und renovierte Mischabelhütte übernimmt.


Ulrichshorn mit dem Grat vom Windjoch aus.

Der noch ausstehende Abstieg hinunter nach Saas Fee ist schnell erzählt - dauert allerdings etwas, da doch recht weit. Naturgemäß ist auf dem klettersteigartigen Grat an den Distelhörnen vorbei nicht viel Zeit zu gewinnen. Aber es macht richtig Freude, die intelligent angelegte Route ohne Berührung der ehernen Hilfsmittel abzuklettern. Ab Pt. 2419 kommt man dank gut gepflegtem Wanderweg dann zügiger voran und durchschreitet Schönegge und Trift in einem nimmer enden wollenden Zickzack, bis bei Pt. 1923 endlich das Brücklein über den rauschenden Torrenbach überquert ist.
Nun noch kurz durch Wald und über Wies' einen Skilift kreuzend den Rest hinab zu den ersten Häusern gewandert, haben wir das quirlige Dorfzentrum von Saas Fee (1792m) in 2¾ Stunden ab Hütte erreicht.
Im Sektor D von Deck 1 des Parkhauses findet unsere Traumtour ihren Abschluss, deren Highlight unbestritten der Gipfelerfolg am ersten 4000er meiner Seilpartnerin war. Bravo!


Blick von der Mischabelhütte nach Saas Fee hinunter.

Mehr Fotos und Infos unter: http://www.hikr.org/tour/post27086.html

Beitrag von: Wolf Stein
31.08.2010
Nadelhorn (Normalroute) (18.10.2008)
Besteigungsbericht

Siehe http://busino.ch/sites/zberg_detail.php?zberg_id=000113


Auf dem Gipfel

Beitrag von: Ruedi Arnold
24.10.2008
Nadelhorn (11.08.2007)
Besteigungsbericht

Der erste schöne Tag nach Regen und Schnee und wir marschierten zur Mischabellhütte. Erst dort oben war es aber schön und wir fühlten uns wie im Flugzeug, als wir die untergehende Sonne über dem Wolkenmeer erblickten. Die Wolkendecke war ca 10 Meter unter uns. Gegen 5 Uhr ging es am nächsten Morgen los. Wir mussten uns durch den teilweise knietiefen Schnee eine Spur treten. Die anfänglichen Wolken lösten sich langsam auf und als wir am Gipfel ankamen hatten wir einen herrlichen Blick. Leider war es zu dritt da oben sehr eng, aber schön wars. Die Seilschaften des nächsten Tages werden dankbar für die Spurarbeit sein.

Beitrag von: Michael Schwarz
13.08.2007
Nadelhorn (10.8.2006)
Besteigungsbericht

Der anstrengenste Teil ist auf die Mischabelhütte(n) zu kommen. Es geht hoch wie im Treppenhaus und gute 4 Stunden benötigt man schon.
Als wir um 3 Uhr geweckt wurden beeilten wir uns sehr, da die Hütte gestopft voll war. Wir wollten wie alle anderen zuerst auf dem Gipfel stehen. Also aßen wir schnell und zogen Klettergurt und Gedönß gleich an der Hütte an. Als wir nun losgingen legten wir ein mortz Tempo vor, da schon zu viele Seilschaften vor uns waren. Aber nach 5 Minuten mussten wir uns in die Latscherei die Moräne hoch einreiehn. Sehr langweilig und langsam. Als wir nach einer knappen Stunde dann am Gletschereinstieg waren machten wir schnell und holten schon ein paar Seilschaften ein. Leider liefen wir dann erstmal ein paar Russen hinterher die in die Nordwand der Lenzspitze stiegen. Das merkten wir daran, als sie sagten, sie wählen die Flanke. Also schnell ins Windjoch hoch. Wider überholten wir mehrere Seilschaften und es ging nach knappen 2 Stunden den Grad vollens zum "höchsten Punkt im Blau" (4000er der Alpen) entgegen. Oben war noch ein bisschen Felskletterrei drin, doch das war auch nicht das Problem. Nach knappen 3 Stunden standen wir glücklich auf dem 4327 m. hohen Nadelhorn - und zwar als erste Seilschaft! Und dann ging es im Affentempo auf die Mischabelhütte, in der wir wieder die ersten waren. Eine durchaus lohnenswerte Tour, bei der man einen hammers Ausblick auf den Rest der Alpen hat!


Der Grad ins Windjoch



Auf dem Gipfel!



Der DOM!



Lars in einer der letzten Seillängen des Nadelhorns!

Beitrag von: Timo Schindler
12.08.2006
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Bilder
Nadelhorn-Gipfelkreuz 4327 m, nach der Überschreitung Lenzspitze-Nadelhorn 13.08.1981

Beitrag von: Gerd Kartzig
21.01.2013

Nadelgrat 4327m - 4035m vom Balfrin am 01.07.1976

Beitrag von: Gerd Kartzig
07.12.2010

Nadelhorn mit Nadelgrat; vorn der NE-Grat.

Beitrag von: Wolf Stein
31.08.2010

Gipfelaufbau am Nadelhorn.

Beitrag von: Wolf Stein
31.08.2010

Morgensonne zwischen Ulrichshorn und Gipfel Nadelhorn

Beitrag von: Luc De Vriese
07.08.2009

Nadelhorn gesehen vom Stecknadelhorn

Beitrag von: Luc De Vriese
07.08.2009

Mühevolle Spurarbeit zum Nadelhorn

Beitrag von: Karsten Hofmann
14.08.2007

Gipfelkreuz des Nadelhorns am 09.06.2007

Beitrag von: Karsten Hofmann
14.08.2007

Lenzspitze und Nadelgrat vom Ulrichhorn gesehen am 10.08.2005 7:09. Wolfgang Elter mit seinen 40 Jungen und Mitarbeitern.

Beitrag von: Wolfgang Elter
06.05.2007

Lenzspitze Nordostwand vom Nordostgrat zum Nadelhorn

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Blick auf Stecknadelhorn und Hohberghorn 1991

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Blick auf die Nordostwand der Lenzspitze vom Nordostgrat zum Nadelhorn

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Blick vom Nadelhorn gegen den Dom 1991

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Blick vom Windjoch gegen Lenzspitze und Nadelhorn 1991

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Am Gipfel des Nadelhorns 1991

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

August 8, 2002: me on the summit; you can see Enzo Paolini in my sunglasses!

Beitrag von: Fulvio Zuanni
01.11.2006

Zwischen Windjoch und Gipfel (Blick aufs Ulrichshorn)

Beitrag von: Klaus Mandery
15.08.2006

vrnl: Alphubel, Täschhorn, Dom, Lenzspitze, Nadelhorn, Hohberghorn

Beitrag von: Werner Fleißner
29.11.2005

Verbindungsgrat zwischen Lenzspitze und Nadelhorn

Beitrag von: Daniel Roth
13.11.2004
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